Hanseatic Street Art

Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums von Hanseatic Help hat die Street Art School Hamburg elf engagierte Künstler*innen zusammengetrommelt, um unsere Außenfassade in der Großen Elbstraße zum Leben zu erwecken. Die ikonischen Charaktere der Street Artists, sonst alle eigenständig auf Wänden in der ganzen Stadt zu finden, werden hier zu Hanseatic Helpers und vermitteln gemeinsam die Botschaft: You’ll never help alone!

Hier stellen wir alle Künstler*innen und ihre Beiträge zu unserer Wand nochmal im Detail vor.

MAENS

„Als ich gefragt worden bin, ob ich ein Teil der neuen Hanseatic-Help-Wand sein möchte, habe ich sofort JA gerufen. Die Arbeit dieses Vereins ist fantastisch. Hanseatic Help unterstützt Menschen, die oft übersehen werden und hilft dabei, etwas mehr Leichtigkeit und Würde in stürmische Leben zu bringen. Ich habe oft und besonders aktuell das Gefühl, an vielen Stellen nichts ausrichten zu können und stehe den Welt-Geschehnissen sprachlos und gelähmt gegenüber. Also mache ich das, was ich kann und hoffe, dass jeder noch so kleine Beitrag etwas verändert. Wenn dann noch mehrere Menschen beteiligt sind, fühlt man sich nicht mehr so allein und die vielen kleinen Teile werden zu einem Größeren. Was kann es Schöneres geben, als mit der Herzenssache eine so wunderbare und bemerkenswerte Organisation und ihre Schützlinge unterstützen zu können?“

ZONENKINDER

„Wir kennen Hanseatic Help schon länger – ein starkes Projekt, das Menschen zusammenbringt und zeigt, dass Mitgefühl und Menschlichkeit nicht nur wichtig, sondern auch richtig cool sein können. Als die Anfrage kam, aktiv als Künstlerduo mitzumachen, war sofort klar: Da sind wir dabei! Wir glauben fest daran, dass es einen Unterschied macht, aktiv zu werden. Sich der eigenen Privilegien bewusst zu sein und sich für soziale Gerechtigkeit einzusetzen. Durch unsere Farbkompositionen wollen wir Vertrauen, Leichtigkeit und positive Vibes transportieren. Aber wir möchten manchmal auch Irritationen hervorrufen, wenn uns die Folgen kognitiver Dissonanz ins Auge springen. Es geht uns um Resonanz, ums Miteinander, darum, mit anderen Künstler*innen und den Rezipient*innen in Verbindung zu treten und hier mit dem Projekt gemeinsam etwas Schönes zu erschaffen.“

SPE

„Die Arbeit von Hanseatic Help ist sehr wichtig und wir sollten sie in vollem Umfang wertschätzen. Meine Familie und ich haben persönlich Unterstützung von Hanseatic Help erhalten und wir werden dafür ewig dankbar sein. Deshalb habe ich auch mit großer Freude zugesagt, an dieser Wand mitzuwirken. Mich motiviert dabei ein Gefühl der Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft und der Wunsch, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Meine Botschaft ist stets positiv. Ich fördere Gemeinschaft und Zusammenhalt. Mein gelbes Monster ist ein freundliches Wesen mit einem breiten Lächeln. Positivität zieht Gutes an, also bleibt optimistisch!“

ART.OMATO

„Es ist großartig, mit so vielen tollen Künstler*innen zusammen an dieser Wand zu sein. Ich selbst habe auch schon Zeiten erlebt, in denen sich meine scheinbar sichere Gesellschaft um mich herum aufgelöst hat. Dazu gehört manchmal weniger, als sich viele vorstellen können. In einer Welt, die sich immer schneller dreht, soziale Probleme immer größer werden und Chancen ungleich verteilt sind, ist es mir wichtig, mich mit meinem Mittel – Kunst – immer wieder zu positionieren. Soziales Engagement ist wichtiger denn je. Ich halte es für besonders wichtig ‚vor der eigenen Tür‘ anzufangen, also lokal zu handeln, weil man hier die Erfolge greifbar und sichtbar vor sich hat. Street Art ist für mich auch immer Teil eines gesellschaftlichen Protestes.“

SPÄM

„Ich möchte mit diesem Projekt mit Kolleg*innen aus der Street-Art-Szene gemeinsam auf so einer schönen Wand präsent sein, um die wichtige Arbeit von Hanseatic Help zu supporten. Das Vakuum, das durch den Abbau des Sozialstaats entsteht, muss durch privates Engagement abgefedert werden. Es geht darum, den öffentlichen Raum um uns herum für alle ein bisschen interessanter zu gestalten und nicht komplett den Werbe- und Immobilienleuten zu überlassen.“

TONA

„Hanseatic Help ist sehr wichtig für Hamburg, ein offener und niedrigschwelliger Ort, wo alle willkommen sind. Deshalb, und weil ich es liebe, mit anderen Künstler*innen zu kollaborieren, habe ich bei diesem Projekt mitgemacht. Als (Schablonen-) Künstler treibt man sich viel auf den Straßen dieser Welt herum und sieht (und fühlt) somit leider auch die Schattenseiten der Gesellschaft. Da man als Künstler oft eine größere Reichweite (als als Privatperson) hat, kann man mit der eigenen Arbeit sehr gut Aufmerksamkeit auf Themen, Projekte und Aktionen lenken. Bei meiner Arbeit geht es mir vor allem darum, die Betrachter*innen kurz aus ihrer Gedankenwelt zu holen und eine ‚emotionale Konversation‘ mit ihnen zu führen.“

JUMJUM

„Was Hanseatic Help macht, ist einfach sinnvoll und notwendig. Ganz toll, was ihr da schafft! Dafür ein kleines bisschen Aufmerksamkeit zu schaffen, ist das mindeste, was ich beitragen kann. Das ist nicht leicht, bei der Lautstärke und Reichweite, die weniger wichtige Themen oft haben. Viele Menschen sind auf Hilfe angewiesen. Demjenigen neben einem selbst kann oft schon mit etwas Aufmerksamkeit geholfen werden. Auch wenn man klein ist, kann man stark sein, oder falls nicht, können es andere für dich sein.“

MAAIKE DIRKX

„Mein ästhetischer Stil ist stark vom Vintage-Pin-up- und Burlesque-Look inspiriert. Seit vielen Jahren suche ich jedoch nach einer zeitgemäßen Form des ‚modernen Pin-ups‘ – einer Darstellung von Weiblichkeit, die sich von den patriarchalen Werten löst, die das klassische Pin-up einst geprägt haben. Der Kern meiner Werke lautet: ‚Ein Pin-up mit Botschaft‘. Für meinen Beitrag zu Hanseatic Help wollte ich diesen Ansatz mit einem Aufruf zur Menschlichkeit verbinden. Mein Beitrag zum Wandgemälde ist deshalb nicht nur eine Feier von Stärke und Selbstbestimmung, sondern auch eine Mahnung, die Hoffnung nicht zu verlieren – selbst in einer Welt, in der humanistische Werte vielerorts unter Druck geraten. Es ist mein Plädoyer, an das Menschliche im Menschen zu glauben und es aktiv zu bewahren. Soziales Engagement setzt nicht nur ein wertvolles Zeichen in unserer Gesellschaft, sondern gibt auch dem Einzelnen das Gefühl, wirksam zu sein – und das trägt wesentlich zur mentalen Gesundheit bei.“

AIN

„Ich habe bei diesem Projekt mitgemacht, weil es Gemeinschaft, Sichtbarkeit und kreative Freiheit vereint. Hanseatic Help ist eine vorbildhafte Organisation, die unbürokratisch, schnell und bedarfsgerecht hilft. Soziales Engagement ist nach wie vor massiv unterschätzt und strukturell vernachlässigt – ein Missstand, der sich über Generationen fortsetzt. Förderungen sind oft mit Hürden verbunden, und so entsteht eine Spirale, in der soziale Arbeit unattraktiv und kaum mit einem gesunden Lebensstandard vereinbar ist. Freiwilliges Engagement wird zu einem Luxus, den sich nur Menschen mit ausreichenden finanziellen Ressourcen leisten können – eine kaum hinterfragte Ungerechtigkeit, die sich zunehmend normalisiert. Meine Ainhörner stehen im Kontrast zu einer fragwürdigen, grauen, eindimensionalen gesellschaftlichen Realität. Sie sind unschuldig, unbestechlich und integrieren Gegensätze.“

KID OVERHEAD

„Ich bin ein großer Fan der Arbeit von Hanseatic Help. In einem System, in dem Menschen immer wieder vergessen werden, bedarf es leider Organisationen, die Menschen helfende Hände reichen. Und wenn ich das mit meiner Kunst unterstützen kann, mache ich das gerne. Ich glaube daran, dass wir gemeinsam immer mehr schaffen. Wir alle haben unterschiedliche Kämpfe im Alltag. Wenn wir füreinander da sind, kommen wir vielleicht alle ein wenig leichter durch schwierige Zeiten. In meinem Leben habe ich an vielen Punkten gemerkt, was für eine Stütze Support und Gemeinschaft sein kann. Meine Kunst ist immer mit Solidarität, Gemeinschaft und Aktivismus gefüllt. Ich möchte Menschen zusammenbringen und damit einen Ort schaffen, an dem wir gemeinsam Ungerechtigkeiten überwinden.“

MARSHAL ARTS

„Ich bin überzeugt, dass Kunst mehr sein sollte als nur ein ästhetisches Erlebnis – sie kann Brücken bauen, Menschen verbinden und neue Perspektiven eröffnen. Dieses Projekt gibt mir die Möglichkeit, Teil einer Bewegung zu sein, die sichtbar macht, was wirklich zählt: Solidarität, Zusammenhalt und Hoffnung. Mich motiviert der Gedanke, dass wir alle Verantwortung füreinander tragen. Kunst hat die Kraft, Themen sichtbar zu machen, über die oft geschwiegen wird. Ich will nicht nur Bilder erschaffen, sondern Impulse geben – Momente, die Menschen berühren, ermutigen und zum Handeln inspirieren. Mit meiner Kunst möchte ich zeigen, dass in jedem Menschen ein Funke steckt – ein Funke Kreativität, Mut und die Fähigkeit, die eigene Realität zu verändern. Meine Botschaft ist: Veränderung beginnt in uns. Hanseatic Help ist ein starkes Beispiel dafür, dass man mit klaren Werten, viel Herz und gemeinschaftlicher Energie Großes bewegen kann.“

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